Gert Meier - Uwe Topper - Hermann Zschweigert

Das Geheimnis des Elsaß

(Tübingen 2003)

Leinen, 276 Seiten, 120 Abbildungen

Dies ist das dritte Buch in einer Reihe, durch die die neuartigen Ergebnisse der Vorgeschichtsforschung ausgebreitet werden. Es zentriert sich um den geheimnisvollen Odilienberg im Elsaß, der heute noch als Wallfahrtsziel und Heilort berühmt ist.
Die drei Autoren haben in Aufgabenteilung gemeinsam viele der bisher ungelösten Rätsel dieses magischen Ortes gelöst und bieten einen völlig neuen Einblick in die versunkene Welt der Vorgeschichte in Mitteleuropa. Besonderes Augenmerk wird auf die wuchtige Heidenmauer gerichtet, ein megalithisches Bauwerk, das viele Fragen aufgibt und in seiner Art in Mitteleuropa einmalig ist.
Die Autoren stellen eindringlich dar, daß der Odilienberg eine wichtige Aufgabe erfüllte: Man könnte von einem frühzeitlichen Sanatorium sprechen. Wie die mittelalterlichen Wallfahrten zeigen, haben hier unzählige Menschen Heilung gesucht, in erster Linie Heilung von Augenkrankheiten oder gar Blindheit, wobei letztere auch im übertragenen Sinn als das Fehlen von Erleuchtung aufgefaßt wurde, wie die Legenden von der heiligen Odilie, einer der großen Erdmütter, noch berichten. Die Heilquelle am Fuß des Klosterberges wird noch heute viel aufgesucht bei Augenleiden.

Der Odilienberg hat vermutlich noch eine weitere wichtige Funktion erfüllt: Er war Festpunkt für die Erdvermessung! Viele Orte in Deutschland und Frankreich liegen auf geodätischen Linien, die einst ein weitgespanntes Netz zur Feststellung des Erdumfangs bildeten. Das daraus abgeleitete Grundmaß wurde in den meisten megalithischen Gebäuden von Schottland bis Ägypten verwendet. Die Erstellung solcher Maße erfordert ein hochentwickeltes mathematisches Können, was strenge Disziplin und einwandfreie Überlieferungsmechanismen voraussetzt. Die Aufdeckung dieser bisher kaum bekannten Fähigkeiten der frühgeschichtlichen Kultur unserer Vorfahren bietet eindrucksvolle Einsichten in eine verborgene Welt.

Hinweise zu den beiden Mitautoren:

Gert Meier, Jahrgang 1937, wuchs zunächst in Posen und nach dem Krieg in Soltau in der Lüneburger Heide auf. Er studierte Sprachen, Rechte, Staatswissenschaften und Geschichte an den Universitäten zu Göttingen und Toronto. An der Stanfort-Universität (Kalifornien) führte er ein Forschungsvorhaben durch. Mit einer völkerrechtlichen Dissertation wurde er 1965 in Göttingen zum Dr. jur. promoviert. Seit 1966 lebt er in Köln.
Vielseitige Beschäftigungen haben ihn bekannt gemacht: Justitiar in der Lebensmittelwirtschaft, Ratsherr in Porz, Mitherausgeber einer europarechtlichen Zeitschrift (C. H. Beck, Frankfurt/M), Fachanwalt für Europarecht, Ordensträger der französischen Republik und Autor vieler Bücher und Aufsätze zu wirtschaftlichen und geschichtlichen Themen, von denen folgende in den hier angesprochenen Themenkreis der Spracharchäologie, Mythologie und Vorgeschichte gehören:
Im Anfang war das Wort (Haupt, Bern 1988)
Die Wirklichkeit des Mythos (Haupt, Bern 1990)
Und das Wort ward Schrift (Haupt, Bern 1992)
Wer war Dädalos (Haupt, Bern 1992)
Die Hochkultur der Megalithzeit (mit H. Zschweigert, Tübingen 1997)
Die deutsche Frühzeit war ganz anders (mit H. Zschweigert, Tübingen 1999)

Hermann Zschweigert, geboren 1935 in Eilenburg in Sachsen, aufgewachsen in der Eifel und Bad Neuenahr, hatte schon in seiner Jugend starkes Interesse an Geschichte und Archäologie. Von 1957 bis 1992 diente er in der Bundeswehr, zuletzt als Oberstleutnant. Seit 1997 wohnt er wieder in Schleswig-Holstein.
Bei seinen Forschungen hat er die Ideen von Jürgen Spanuth und Wolfgang Aarburg weiterentwickelt und fundamentale Ergebnisse erzielt: der Nachweis eines alteuropäischen Systems geodätischer Maße, die auf der Kenntnis des Erdumfangs beruhten und zur megalithischen Elle und zum Stadion führten. Als Autor zahlreicher Schriften und Aufsätze sowie als Mitautor neuartiger Darstellungen der deutschen Frühzeit sind diese umwälzenden Beweise der großen Leistungen der Megalithiker in populärverständlicher Weise veröffentlicht. Seine neuesten Forschungen gelten der Nibelungen- und der Thidreksage.
Wichtige Bücher (mit Gert Meier):
Die Hochkultur der Megalithzeit (Tübingen 1997)
Die deutsche Frühzeit war ganz anders (Tübingen 1999)

odilie karte

Orte der Odilienverehrung in Deutschland

 

zurück zur Hauptseite